Pflegepersonal will bessere Arbeitsbedingungen

30.01.2018 - Dienstag kam es in Graz zu Protesten des Pflegepersonals. Sie forderten Lohnerhöhungen und verbesserte Arbeitsbedingungen.

Allein in der Steiermark arbeiten ungefähr 20.000 Arbeitnehmer als  Pflegepersonal. Sie kümmern sich so um kranke, ältere oder behinderte Menschen – eine oft schwierige und körperlich fordernde Aufgabe. Die Situation wird verschärft vor dem Hintergrund aktueller demografischer Entwicklungen: Zukünftig wird die Nachfrage nach Pflegepersonal noch steigen.

Uneinigkeit in der Lohnfrage

Allen Parteien ist klar, Mitarbeiter in Sozial- und Gesundheitsberufen  werden zunehmend benötigt. Wie diese Berufsgruppe zu entlohnen ist, darüber herrscht allerdings Uneinigkeit. Arbeitgeber hatten bereits Lohnerhöhungen von 2,25% geboten. Die lehnten Arbeitnehmervereinigungen ab: Bisher sei der Branchenverdienst relativ gering und ein faires Gehalt stehe auf Platz 1 der Forderungen. Zudem trüge das Pflegepersonal durch eine vorhergehende Gesetzesänderung im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz nun mehr Verantwortung und grade für viele Frauen müsse auch ein Teilzeitgehalt ausreichen.

Ziel bessere Arbeitsbedingungen

Laut Beatrix Eiletz, Betriebsratsvorsitzende der Volkshilfe, würde von Beschäftigten auf der Basis von Dienstplänen bzw. Betreuungsvereinbarungen zusätzlich immer mehr Flexibilität und Effizienz gefordert. Die Zeit pro Patient sei festgelegt, oft müssten 2 bis 3 Mitarbeiter im Pflegeheim für das Wohlergehen von bis zu 30 Bewohnern sorgen und auch in der mobilen Betreuung spitze sich die Situation mehr und mehr zu. Aufgrund der zunehmend schwierigen Arbeitsbedingungen wird die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gefordert. Die Verhandlungen waren am Freitag unterbrochen worden. Vor der nächsten Runde am Mittwoch kam es am Dienstag zu Protesten in Graz.

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