Prävention sexueller Belästigung weltweit im Mittelpunkt

Im März 2016 hat WageIndicator eine Informationsdatenbank zu sexueller Belästigung von Frauen am Arbeitsplatz gestartet. Die Initiative wurde als Reaktion auf den unerwarteten Ausbruch öffentlicher sexueller Belästigung während der Silvesterfeier in Köln (Deutschland) veranlasst. Die darauffolgende Empörung hat längerfristigen Kampagnen neue Durchschlagskraft gegeben um solche Verhaltensweisen sowohl im öffentlichen Raum als auch am Arbeitsplatz zu bekämpfen. Daher started die ILO (die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen) eine weltweite Kampagne im Jahr 2018, die sie derzeit vorbereitet. Eine aktuelle Initiative kam auch von Angelina Jolie Pitt. Die berühmte Schauspielerin wird als Gastprofessorin an der London School of Economics unterrichten wie sexuelle Gewalt in Konflikten bekämpft werden kann. Der Kurs beginnt im Herbst 2016. WageIndicator macht seinen heutigen Beitrag, gefördert durch das EU-Fortschritts-Programm, zunächst durch das Angehen grundlegender Fragen: Was ist sexuelle Belästigung? Wie ist sie zu erkennen? Was dagegen tun? Die Antworten werden in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie der Türkei und letztendlich in den Gender-Seiten von mehr als 90 nationalen Websites veröffentlicht.

Wer verübt sexuelle Belästigung und wie?

Sexueller Belästigung fallen meist Frauen zum Opfer. Berufstätige Frauen sind besonders gefährdet. Sie können in vielerlei Hinsicht geschädigt werden: körperlich, emotional und materiell, in ihrer Laufbahn und in ihrer Fähigkeit, ihr Brot auf ehrliche Art und Weise zu verdienen. Zwei Arten, sagt eine tiefgehende Studie der Erscheinungsformen von WageIndicator treten regelmäßig im Arbeitsalltag auf: Täter handeln entweder offen als Mobber oder im Verborgenen, hinter verschlossenen Türen.

Mobber: manchmal sind sexuelle Belästiger sehr direkt und forsch und verwenden Witze, Bilder oder sexuelle Anekdoten relativ offen um ihre Opfer in Verlegenheit zu bringen oder einzuschüchtern. Sie können eine/-n Kollegen/-in oder Mitarbeiter/-in in einer unangemessenen Weise berühren oder antatschen und dies dann zu einem Witz machen, sodass das Opfer sich dumm fühlt oder sich nicht traut den Vorfall zu melden. Sie können unanständige sexuelle E-Mails herumschicken, in voller Kenntnis, dass solche Inhalte peinlich und verstörend sein können. Sie können in einer lauten und respektlosen Weise Kommentare über die Figur einer Person machen, einschließlich ihrer Brüste oder ihres Gesäßes .

Andere gehen ruhiger vor. Ihre Methoden können die Manipulation von Eins-zu-Eins-Situationen hinter verschlossenen Türen beinhalten, in denen ein Mitarbeiter nach Sex im Gegenzug für eine Gehaltserhöhung oder Beförderung gebeten werden kann. Es kann auch zur Androhung von Gewalt kommen, wenn das Opfer nicht auf die Aufforderungen eingeht. Es können auch private Emails oder Nachrichten sexueller Natur versendet werden. Sie kann auch in Form wiederkehrender Einladungen zu Dates vorkommen, trotz stetiger Ablehnung.

Präventive Politik auf der Arbeit

Eine Startegie gegen sexuelle Belästigung konzentriert sich auf die Prävention und Handhabung sexueller Belästigung. Am Arbeitsplatz liegt sie in der Verantwortung des Arbeitgebers. Sie kann Teil des allgemeinen Mitarbeiter-Handbuchs sein. Sie kann auch in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Gewerkschaften geschrieben werden. Einige Arbeitgeber integrieren Informationen über sexuelle Belästigung in eine allgemeine Belästigung-am-Arbeitsplatz-Strategie, die andere Formen der rechtswidrigen Belästigung umfasst (wie Belästigung aus Gründen der Rasse, einer Behinderung, der sexuellen Orientierung oder des Alters). Andere entscheiden, dass es Bedarf für eine eigenständige sexuelle Belästigungsstrategie gibt, vor allem, wenn sexuelle Belästigung ein häufiges Problem am Arbeitsplatz ist. Beide Optionen sind zulässig. Wenn ein Arbeitsplatz keine Strategie gegen sexuelle Belästigungs hat, könnte man sich für eine einsetzen mithilfe der Unterstützung der Gewerkschaft oder Personalabteilung.

Sexuelle Belästigung in Österreich - Lohnspiegel.org/Österreich

Was ist das WITA-Gender Pay Gap Projekt?

Dieser WageIndicator-Beitrag zur Prävention sexueller Belästigung wird durch das WITA-Projekt möglich gemacht. WITA steht für: Mit Innovativen Mitteln Gegen Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen - WITA GPG (Januar 2015 - Dezember 2016) zielt darauf ab einen signifikanten Beitrag zur Reduktion des weiten und andauernden Lohngefälles zu leisten. Es wird durch das PROGRESS Programm Action Grant nr. 4000004929 der Europäischen Kommission ermöglicht. Eine der Aktivitäten ist der Fokus auf sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Alle Ergebnisse werden auf den nationalen WageIndicator Webseiten aller 28 EU-Mitgliedsstaaten und der Turkei veröffentlicht und durch Pressemitteilungen verbreitet.

Weitere Informationen zun WITA Projekt

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